Montag, 25. August 2008

Fate, Doom, Fortuna, Destiny, was auch immer.

Ja ich weiß über meine Abstinenz in Sachen bloggen und vielleicht haben es ja garnicht soviele Leute bemerkt, aber nebst der Tatsache meiner neuen und erfüllenden Partnerschaft, habe ich auch mein Manuskript mehr oder weniger vollendet und war außerdem äußerst faul, was wohl als Rechtfertigung reichen muss ;-)

Jedenfalls sitz ich grad hier und sinniere ernsthaft über so etwas wie Schicksal oder Bestimmung. Eigentlich kein Wunder, bei meinem Leben.
Nach allem was mir im Leben widerfahren ist oder auch nicht, bin ich jetzt nach 21 Jahren an einem Punkt an dem ich ernsthaft darüber nachdenke, an etwas zu glauben, was jenseits meiner sonst total wissenschaftlichen Sicht - und Denkweise zum Leben liegt. Ich glaube nur an Dinge, die sich auf beweisbare und somit wiederholbare Art erklären lassen. Der Grund, der mich ausgerechnet jetzt zu diesen Gedanken bringt ist simpel, also ja, eigentlich nicht.
In meinem Leben lief bislang alles glatt, beinahe so, dass ich mich in einer Art Truman-Show fühlte, in der mir einfach nichts Schlechtes passieren kann. Sooft dachte ich mein Leben geht steil bergab und im letzten Moment der Abfahrt geschahen Wunder, Zufälle oder ich hatte einfach nur Glück. Ich meine, mein Leben ist bisher mustergültig verlaufen, von Anfang bis Ende so wie ich es geplant hatte. Mit nur einer Bewerbung nach meiner Realschule habe ich es mit genau dem Schnitt der Noten auf genau die Schule gepackt auf die ich wollte und dort meinen Abschluss gemacht. Wenn die Schule mich nicht genommen hätte, hätte ich keine Ahnung gehabt was ich hätte tun sollen. Und das kam bei Leibe nicht nur einmal vor. Gut, sonst hab ich mich nicht immer so naiv verhalten, aber das ist auch nur ein Extrembeispiel.
Grade in letzter Zeit, in einer Phase in der ich mehr nachgedacht hab, als jemals in meinem Leben, kam ich zu dem Schluss: Wenn mir Schlechte droht, tu ich was ich kann und der Rest wird sich schon ergeben - zu meinen Gunsten. Das ist zweifellos naiv und dumm, ja. Doch wer mein Leben kennt, wird verstehen, dass es meine Einstellung aus Überzeugung ist. Nie wurde ich von meinem Glück verlassen, wenn es darauf ankam. Ich war mir sicher, dass ich nach dem Ende meiner vorrangegangenen Partnerschaft nie wieder etwas auch nur im Ansatz vergleichbares, was Zugehörigkeitsgefühl, Glück, Liebe und Freude angeht, finden würde und es sah auch echt scheiße aus und ich war am Boden, doch im letzten Moment bevor ich von der Klippe (ums mal metaphorisch auszudrücken) zu stürzen drohte, fanden wir zusammen. Ein weiteres Beispiel.
Und auch jetzt in einer Zeit in der es um meine Zukunft geht, drohte Selbige einzustürzen nach der Absage meiner favorisierten Uni, aber siehe da: eine Woche später der Bescheid zum Nachrückverfahren und der damit verbundenen Zusage für meine Uni und mein Studienfach. Wie blöd, kann da der Gedanken sein, sich irgendwann anfangen auf sein Glück zu verlassen, sein?
Doch jetzt sitze ich hier und sehe mich wieder vor einer Situation, die ich nicht einzuschätzen vermag und da es auch nicht die Letzte in meinem Leben sein wird, denke ich darüber nach. Es sieht jetzt so als würde es doch schwerer als erwartet, wenn nicht gar unmöglich, meinen Studiengang zu ergreifen und ich befinde mich wieder mal in einer Situation in der ich nicht weiß, was ich denken soll. Ich meine, der Mensch lernt wohl aus Erfahrung, aber ich frage mich was für eine Erfahrung ich durchmache. Ich meine, was soll mir das jetzt sagen, dass es grad wieder so aussieht als würde es doch nichts mit meinem mustergültigen Leben?
Ich bin mir meines Glückes bewusst, und auch über die Endlichkeit des Glückes, aber nach 21 Jahren hege ich Zweifel, dass es einfach nur Glück ist, vielleicht kann ich ja garnicht daneben liegen, mit dem was ich tue? Oder doch? Ist das, GENAU DAS, der Zeitpunkt an dem sich mein Leben dreht? Oder erst bei der nächsten Möglichkeit? Oder der danach? Muss ich mir jetzt wieder den Arsch aufreißen, den Kopf zermatern, mich total verrückt machen, um danach doch zu erfahren, dass alles glatt läuft? Muss das Ganze vorher immer sein? Oder ginge es mit Füße-hoch-legen auch, mit gleichem Ergebnis?
Nach der ganzen Scheiße, die jedes Mal passiert ist und nach jedem Twist der sich ergeben hat, wann ist der Punkt, an dem ich entweder anfange mich nicht mehr verrückt zu machen und an mein Glück glaube oder der Punkt an dem sich mein Leben zum Schlechteren verändert? Oder muss ich das alles immer tun, das ganze "mich selbst runterziehen", damit am Ende alles doch gut geht?