Ich denke einjeder hat Vorstellung von einem Partner und gewisse Ansprüche dem Zukünftigen oder der Zukünftigen gegenüber. Das ist wohl auch normal. Ich kanns mir zwar nicht erklären, warum es das sein sollte, aber das wird es wohl sein. Es ist auch nicht der Punkt worauf ich hinaus möchte. Vielmehr geht es mir zunächst um das Bild das man sich in seinem Kopf malt - der eine präziser der andere schwammiger. Aus eigener Erfahrung hab ich gelernt, es mag zwar wichtig und normal sein, ein solches Bild zu haben, aber wenn es hart auf hart kommt, ist es völlig überflüssig. Mit Hart auf hart meine, wenn dir ein Mensch gegenüber tritt und er dich durch seine bloße physische Präsenz umhaut, dann sind das Gefühle. Oder gefühlsähnliche Empfindungen. Dann mag man zwar das Bild eines braungebrannten blonden Athleten im Kopf haben, derjenige der einem beim Anblick aber (positive) Gänsehaut verpasst, ist braunhaarig und hat zeitlebens noch kein Solarium von innen gesehen, geschweige denn ein Fitnessstudio.
Worauf ich hinauswill ist, dass es einerseits den Traumpartner mit all seinen Oberflächlichkeiten und Charakterzügen im Kopf gibt und wohl geben muss, aber die Realität komplett aussehen kann. Das ist der falsche Zeitpunkt an Prinzipien festzuhalten, so denke ich. Und die Erfahrung/der Erfolg gibt mir Recht.
Aber das ist nur die eine Seite der Medallie, bzw. nur die eine mögliche Divergenz. Die Zweite empfinde ich als weitaus störender. Und führt zu weitaus komplizierteren Gefahren und Problemen. Du hast dein Bild einer blonden Akademikerin mit Hang zum Sarkasmus und siehst sie stehenden Fußes vor dir stolzieren. Dann triffst du sie. Sie ist blond. Studiert. Und vereint mehr Sarkasmus als zwei Staffeln Dr. House. Das Problem? Die Theorie stimmt, die Vorraussetzungen liegen vor. Aber das Gefühl fehlt. Du siehst die Frau "deiner Träume" vor dir stehen, aber empfindest nichts. Nichts was du erwartet hättest, wenn du sie triffst. Kein Kribbeln, keine schüchterne Nervosität, kein verschämtes Angrisen. Weil der Funke von Theorie und Praxis nicht überspringt. Das was tatsächlich ist und was du empfindest divergiert. Du weißt, so wie sie da steht ist sie objektiv gesehen eine Frau mit der du dein Leben teilen könntest. Es vielleicht sogar solltest. Aber du spürst es nicht.
Oder kann man sich durch die "Torschlusspanik" einfach in der Sache irren? Dahingehend irren, dass die Emotionen ausbleiben, weil die Vorraussetzungen nicht vorliegen? Wünscht man sich vielleicht so sehr die Frau zu treffen, dass man sie in jemand sieht, der sie garnicht ist und die Gefühle versuchen einen zu schützen?
Eine seltsame Welt. Aber ich denke, wenn man in sich hineinhört, findet man dort längst die Antwort auf jede schwierige Frage. Man muss sie herauslassen. Ich bin der Meinung sobald man mit einem Problem konfrontiert wird, ist in seinem Innern die Entscheidung auch schon gefallen. Das was nach der Konfrontation kommt, ist das langsame Hochwürgen der Antwort. Und manche haben einfach irre Würgereflex besser im Griff. Aber auch die vermögen bei einem zu großen Brocken zu versagen.
1 Kommentar:
jetzt weiss ich auch was du meintest,als du sagtest unser gespräch nahm ne falsche richtung.
aber zu deinen gedanken,deinen letzten absatz hätt ich nicht so gut ausgedrückt,aber inhaltlich wär das meine meinung gewesen
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