"Es geht nicht darum, dass du glücklich bist. ICH will glücklich sein."
Das Zitat stammt von einem Verliebten, im Streit geäußert gegenüber seiner Partnerin. Wenige - denke ich - sagen es, aber im Kern geht es immer darum. Es geht um das Glück, im Leben sowieso, aber in der Liebe und der Beziehung noch mehr. Man möchte glücklich sein. Ich denke es ist auch eine richtige Einstellung, biologisch wie menschlich. Dem Mensch liegt in seiner Biologie als Lebewesen Egoismus näher als Altruismus.
Doch ich denke es gibt eine Ausnahme. Ich bin fester Anhänger der Theorie, dass egal wie viele Partner man in seinem Leben hatte, wie viele Menschen man kennt, was man unternimmt, völlig egal. Dort draußen ist irgendwo das eine Gegenstück. Davon gibt es genau eines. Nicht mehr, vielleicht weniger. Vielleicht gibt es Menschen die kein Gegenstück haben, ja, aber ich denke mehr als den einen Partner im Positiven gibt es nicht. Ob der nun aus der gleichen Nachbarschaft, dem gleichen Ort, dem gleichen Land, gar dem gleichen Kontinent kommt ist fraglich. Ich überlege manchmal, dass es Unsinn ist "Ausschau zu halten" nach der Einen. Denn wer sagt mir, dass ich nicht die Frau treffe mit der ich den Rest meines Lebens teilen will, während ich auf Safari in Südafrika bin? Das eine passende Gegenstück. Die vollständige Ergängzung. Der Mensch, den man nicht vergraulen, bei dem man nichts falsch machen kann, der das liebt was man selbst an sich hasst. Der dort ausfüllt, wo es einem selbst fehlt. Der, der vervollständigt.
Und ich glaube, genau der Mensch, bei genau diesem einen Menschen weicht der Grundsatz des eigenen Glücks, des biologischen Egoismus' der vollständigen Hingabe. Das zu erfahren, so meine Vorstellung, stellt den einschneidenden Punkt im Leben dar. Wenn man diesen Menschen trifft, weiß man in welche Richtung es geht. Es? Alles. Auch was vorher ohne Richtung war, liegt offen vor. Auch wenn man immer davon ausging, man ist sich selbst der Näheste (=/= Nächste) dann wird man frei für eine Sicht, die Wichtiges zurücktreten lässt. Die Karriere ist nicht mehr zentrale Zukunft, sie ist vielmehr Rahmenbedingung für das Leben mit diesem Menschen. Die eigenen Talente sind nicht mehr Grundlage des eigenen Selbst. Diesen Platz nimmt ebenfalls er oder sie ein. Doch viel bedeutender als diese Banalitäten sind die abstrakteren Dinge.
Glück beispielsweise. Nicht das Eigene. Entgegen jeder Biologie, so meine Überzeugung, stellt sich beim Treffen mit dem einen Menschen die Überzeugung ein, dass man sein eigenes Glück nicht von der Erfüllung seiner Wünsche und Träume abhängig macht. Nicht davon, dass wenn man in 50 Jahren zurückblickt und denkt man hat keine Fehler gemacht. Das alles verliert an Bedeutung. Was zählt ist das abstrakte Glück dieser Person. Und das in allen Facetten. Im Extremfall bedeutet das, sich seines eigenes Glückes beschneiden um das, des Partners zu fördern. Und die Liebe ist immer ein Extremfall. Doch das zu tun, dazu sind viele Menschen die ich kennenlernte zu eitel und egoistisch. Sie verweilen lieber länger in der Beziehung, als einen Schlussstrich zu ziehen und dem Partner sein Glück wieder vollends zu Teil werden zu lassen. Doch diese eine - meine Überzeung - ist es, wenn dieser Mensch in unser Leben tritt, denken wir hier anders. Wir vergessen was wir gelernt haben, wir vergessen was wir wollen. Was zählt ist diesen Menschen lachen zu sehen - und wenn wir selbst dafür weinen müssen. Ich bin der festen Überzeugung.
Donnerstag, 22. Oktober 2009
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1 Kommentar:
Es freut mich, dass schon immer wusste, dass genau so etwas in die schlummert und ich beneide dich, dies in Worte kleiden zu können. =)
Doch zu schade, dass wenige Menschen auf dieser großen weiten Welt das fühlen.
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