Freitag, 19. Oktober 2007

Ich und der Rest oder irgendein Kack-Titel halt.

So, wieder da. Ich hab unterwegs - also dort - wirklich viel gelernt. Über mich selbst. Das wird keine Hihi-Funny-Money Post, ich werd versuchen meine Gedanken in Worte zu fassen..ich frag mich nur grad warum ich das schreib.. egal, einfach drauf los.

Ich hielt mich im Vorfeld für eine nicht ganz geselligen Typen und hatte eigentlichauch ein kleines Problem damit, also so zu sein. Dachte im Laufe meiner Zivizeit wird sich das ändern, dass ich eben offener werde und so. Zugegeben, ich hab mittlerweile sogut wie kein Problem mehr auf fremde Menschen zuzugehen, nur geselliger wurde ich dadurch immernoch nicht. Und hier setzt der Lehrgang ein. Mir wurde binnen der letzten 2 Woche bewusst, dass es nicht mein Fehler ist. Nein, ist es nicht. Die Tatsache, dass ich so wenig Leute hab, mit denen ich wirklich gut auskomme und die ich wirklich mag, hat nichts mit mir zu tun. Ich hab gemerkt, dass es viel mehr damit zu tun hat, dass ein Gros der Jugendlichen einfach nicht meinen Humor teilen und somit für mich als Menschen (klingt hart ist aber so) irrelevant sind. In der Zeit hab ich gemerkt, dass es von mir nicht richtig ist, mich versuchen anzupassen um damit in direkteren und besseren Kontakt zu kommen. Das ist einfach nicht mein Ding. Klar bin ich mir bewusst, dass ich anders bin und auch mein Humor und meine Art anders ist und es teils bestimmt hilfreicher wäre, im Umgang mit mir neuen Leuten, mich ein wenig auf die neue Situation einzustellen. Sprich, nicht sofort nach 2 Minuten die derb-zynischen Sprüche rauszuhauen - auch wenn ich so bin, ein wenig Rücksicht muss schon geboten sein, nur eben sollte ich micht nicht komplett verstellen, was ich dort allerdings getan hab, weil ich dachte, so mehr Umgang mit den Leuten dort zu haben. Aber nach 2 Woche und elendsvieler Zeit mit mir selbst (nein, nicht onanieren, nachdenken) hab ich einfach für mich festgestellt, dass ich in Zukunft, schon Rücksicht auf neue Situationen nehmen werde, aber ich immer ich bleiben werde, auch wenn ich damit mein Gegenüber vor den Kopf stoße. Denn vielleicht hat gerade dieses Verstellen, dazu geführt, dass ich noch unsympathischer wirkte. Ja, ich wirke unsympathisch, zumindest auf Menschen, die nicht auf Arroganz, Dekadenz und Besserwissertum abfahren. Inhaltlich war der Lehrgang voll fürn Arsch, aber für mich als Person hat es mich sehr weiter gebracht. Ich weiß, wie ich mich in Zukunft in - für mich eigentlich unangenehmen - Situationen zu benehmen "habe" und das macht mir Spaß. Klar, die von mir getroffene Einsicht ist total simpel und womöglich für die meisten auch total logisch und offensichtlich, doch bei mir ist das anders. Ich denke ununterbrochen über Dinge nach, wenn ich Menschen beim Unterhalten zuschaue, denke ich über sie nach (ja und höre zu - Multitasking wohoo), wenn ich während der Dienstzeit gelangweilt war dachte ich nach und selbst in diesem Moment bleibt der innere Dialog nicht aus. Von daher ist es für mich nicht immer einfach Einsichten wie "Sei immer du selbst" zu treffen, weil ich in der Situation mit so vielen neuen und fremden Menschen jede Handlung analysiere und ihr Wertigkeiten zuweis und dann denke, "wenn ich das und das gemacht hätte, dann wäre ich besser angekommen" und all so'n Zeug, da bleibt nicht viel Platz in meinem Kopf für "Sei immer du selbst". Ganz ehrlich? Ich werde kein Alkoholiker, nicht mit der Familienhistorie, aber wenn ich mächtig am Saufen bin, sind das die Momente, in denen ich wirklich ich bin, ohne nachzudenken, analysieren, präparieren oder irgendwas anderes. Und das ist mein Ziel - nicht dauer-besoffen zu sein, sondern eher von meinem Reaktion und Antworten im Rausch und im nüchternen Zustand keinen Unterschied zu machen. Das bietet sicher alles tierisch Angriffsfläche für Gags, aber eins sag ich noch, bevor ich aufhör zu tippen und mich - lyrisch - unbefriedigt ins Bett leg (ich hab nie das Gefühl, dass auszudrücken was mir im Kopf vorgeht): Es ist wirklich scheiße anstrengend, wenn man nie, auch nur für einen Moment, aufhören kann, mit sich selbst im Gespräch zu sein und über sich selbst nachzudenken.

Eine gewisse schreiberische Befriedigung hab ich nun doch. Tolles Gefühl.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich kann deine gedanken voll verstehen,sich immer mit sich auseinander zu setzen,wirlich immer,ist total anstrengend. bei mir hilft immer nur schreiben
ich find deinen blog übrigens gut